Am 28. Oktober 2015 stellte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka die neue China-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin (BMBF) vor, die bis zum Jahr 2020 für die Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern in Bildung, Wissenschaft und Forschung richtungsweisend sein wird. Mit rund 300 Vertretern der deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft sowie der mit China kooperierenden Wirtschaft ist ferner die derzeitige und zukünftige Zusammenarbeit beider Länder diskutiert worden.
Die Bildungskooperation beider Länder wird durch bildungspolitische Strategiegespräche vorangetrieben, in denen es vor allem um die Themen Hochschulkooperationen, Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern und Berufsbildung geht. Gerade die Zahl der gemeinsamen Aktivitäten deutscher und chinesischer Hochschulen, aber auch die Qualität der Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Studiengängen, Doppelabschlüssen und Hochschulinstituten, stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an.
Als Leuchtturmprojekt der chinesisch-deutschen Hochschulkooperationen wird die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) unter dem Dach der Chinesisch-Deutschen Hochschule (CDH) an der Tongji-Universität in dem Strategiepapier bezeichnet. Eine hervorragende Bilanz für dieses vom BMBF geförderte Transnationale Bildungsprojekt (TNB) nach nur 11 Jahren.
Die CDHAW wurde 2004 auf Initiative der Bildungsministerien beider Länder gegründet und wird aus Mitteln des BMBF gefördert. Seit 2011 erfolgt die Mittelverteilung über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). In Deutschland ist das Deutsche Hochschulkonsortium für internationale Kooperationen (DHIK) mit 26 Hochschulen unter Leitung der Hochschule Mannheim Partner der CDHAW. Seit Gründung der Hochschule konnten über 1.000 chinesische Studierende in vier praxisorientierten Doppelbachelorprogrammen einen Abschluss der Tongji-Universität sowie einer Partnerhochschule in Deutschland erhalten. Das sind ca. 80% der Studierenden jedes Jahrgangs. Die Zahl der deutschen Studierenden, die einen Doppelabschluss anstrebt steigt ebenfalls stetig: Zum Winteresemester 2015/16 sind 80 deutsche Studierende eingeschrieben, von denen über 50 einen Doppelabschluss anstreben. Über 80% der chinesischen Absolventen mit Doppelabschluss qualifizieren sich im Rahmen eines Masterprogramms in Deutschland weiter. Die Absolventen, die hervorragende Fachkenntnisse, hohe interkulturelle Kompetenz sowie Mehrsprachigkeit auszeichnet, bilden daher hervorragenden Nachwuchs für deutsche Unternehmen in beiden Ländern.
Kurzfassung der China-Strategie:
Langfassung der China-Strategie: