Am 18. Mai 2013 fand für 20 angehende deutsche Ingenieurinnen und Ingenieure der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) an der Tongji-Universität das ganztägige Seminar Interkulturelle China-Kompetenz unter Leitung von Thu Phong Vuong, Geschäftsführer von SinaLingua in Shanghai, statt. Die Teilnehmer des Seminars sind seit September in der Metropoloe Shanghai: Im Wintersemester haben sie den Hochschulalltag kennengelernt und seit März absolvieren sie ein Praxissemester in einem Unternehmen. Im Juli werden sie nach der Verteidigung ihrer Bachelor-Thesis das Studium mit einem Doppelabschluss beenden. 

 

Im Seminar wurde zunächst über die Möglichkeiten und Grenzen von Interkulturellen Trainings sowie die eigene kulturelle Prägung gesprochen, bevor auf die Erfahrungen in China eingegangen wurde. Im Anschluss standen die Themen Verbale Kommunikation einschließlich Feedback, Qualitätssicherung, Führung und Entscheidungsfindung sowie Teamarbeit auf der Agenda. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteteten sich die Themen unter Anleitung von Herrn Vuong durch Arbeitsformen, wie z. B. Rollenspiele, Simulationen und Fallbeispiele. „Das Ziel des Seminars ist es nicht, den Teilnehmern China zu erklären, sondern einen Reflexionsprozess der eigenen interkulturellen Erlebnisse anzustoßen“, so Vuong. Beispielhaft kann hier das Zitat eines Teilnehmers angeführt werden: „Wenn sich der Kollege eine halbe Stunde lang abmüht, mir zu erklären, warum er keine Zeit  für eine Aufgabe hat, dann denke ich mir, in der Zeit hätte er das lange machen können. Ich dachte bisher, der wäre einfach faul. Aber vielleicht war es ein Zeichen des Respekts, dass er sich die Zeit für die Erklärung genommen hat.”

 

Wichtig war den Studierenden zudem die Nennung eigener Beispiele aus der Organisation und Verwaltung der Universitätswelt und die Durchleuchtung der Prozesse im Rahmen unterschiedlicher Wertvorstellungen. Es wurde z. B. pragmatisch besprochen, warum E-Mails an Professoren teilweise nicht wie gewohnt beantwortet werden und wie man sich in dem Fall verhalten kann. Als wertvoll wurden auch die erlebnisbasierenden Übungen erachtet, in denen die Konsequenz einer schnellen Beurteilung der Lage auf Grund der eigenen Prägung verdeutlicht wurden.    

 

Die Studierenden waren sich am Ende des Trainings einig, dass dass Training sehr hilfreich für den weiteren Aufenthalt in Shanghai ist und zukünftig bereits zu Beginn des China-Aufenthalts angeboten werden sollte. 

 

Dieses Seminar wurde freundlicherweise von dem Verein Freunde der CDHAW e. V.  finanziert.